Mitteilungen an die Eltern, März 2019

Liebe Eltern,
wie jedes Jahr im Frühling kommen hier Informationen aus dem Gymnasium Ganderkesee, und da Unterricht nach wie vor das Wichtigste ist, geht es los mit der Frage, wie wir die Erteilung des Pflichtunterrichts sicherstellen:

1. Unterrichtsversorgung
Frau Eymann, Frau Dr. Göhler-Marks, Frau Meyer und Frau Wessel sind wieder zurück im Dienst, zudem haben wir mit Frau Baltz und Frau Glücks zwei neue Referendarinnen bekommen. Unterm Strich bedeutet dies, dass wir kein Problem haben, unseren Unterricht zu erteilen!
Dass es in unserem jungen Kollegium immer wieder zu Ausfällen für Familienzeiten kommt, ist ja auch sehr positiv und bisher schaffen wir es, durch Umschichtungen die Unterrichtsversorgung sicher zu stellen! Natürlich setzt dies voraus, dass sich abgebende und neu beginnende Lehrkraft gut miteinander absprechen, um eine möglichst reibungslose Fortsetzung der Lernprozesse zu ermöglichen. Besonders schwierig ist es natürlich, wenn eine Klassenlehrkraft ausfällt, da diese auch für die Koordinierung der Klassenarbeitstermine zuständig ist: Hier hilft aber, dass wir zentrale „Terminlinien“ haben: Z.B. sind nach dem 24.05.2019 in den zweistündigen Fächern nur im Ausnahmefall Klassenarbeiten möglich, sodass in der Regel nur noch in Deutsch und Mathematik sowie den Fremdsprachen geschrieben wird.

2. Erziehungsfragen
Auch wenn in den aktuellen Diskussionen die Individualität des Lernprozesses im Vordergrund steht, so ist Schule immer auch gekennzeichnet durch das soziale Geschehen: Gelernt wird in Gruppen! Damit ist verbunden, dass man sich unterstützen kann, wenn die Lerngruppe gut „funktioniert“, oder behindert, wenn es ungelöste Probleme in der Gruppe gibt. Vor diesem Hintergrund ist es gut und richtig, dass das Gymnasium Ganderkesee einen Schulsozialpädagogen hat: Unser Herr Knölke wird von Lehrkräften immer wieder angesprochen, um gezielt die Lernatmosphäre in Lerngruppen zu verbessern. Dazu kommt er dann auch in den Unterricht – aber das, was die Schülerinnen und Schüler wahrnehmen, ist nur ein Teil seiner Tätigkeit, es gibt immer auch Hintergrundgespräche, die oft, sofern es nicht um Strafbares oder Bedrohliches geht, vertraulich bleiben können und dürfen.
Manchmal sind Streitereien der Anlass dafür, dass Herr Knölke in eine Klasse geht, manchmal geht es um Prävention: Immer ist es das Ziel, die Klassengemeinschaft so zu stärken, dass die Jugendlichen die unterschiedlichen Ansichten, die Vielfalt der Persönlichkeiten in der Klasse akzeptieren und lernen, dass man trotz der Unterschiede gut miteinander umgehen kann, um gemeinsam einzustehen gegen Mobbing oder gegen Missbrauch jeglicher Art. Dabei können auch Elterngespräche dazugehören, denn gerade in der Pubertät werden Sie in der Regel nicht mehr über alles informiert, was in der Schule so passiert. Im Einzelfall kann es daher sein, dass Herr Knölke Sie anspricht, um Sie als Eltern zu unterstützen.
Allerdings hat die Unterstützung durch Herrn Knölke auch ihre Grenzen: Kinder müssen lernen, Streitigkeiten, wie sie auch im schulischen Rahmen immer mal wieder vorkommen können, selbstständig zu lösen; dabei werden sie auch von ihren (Klassen-)lehrkräften unterstützt. Wenn sich ein Konflikt nicht lösen lässt, wenn die Gefahr einer Verhärtung in Richtung Mobbing besteht, sprechen die Klassenlehrkräfte Herrn Knölke an; zusätzlich können Kinder sich an ihn oder an ein anderes Mitglied des Beratungsteams wenden.
Das alles funktioniert nur, wenn Schule und Elternhaus Hand in Hand arbeiten, wenn man sich gegenseitig unterstützt. In diesem Zusammenhang wiederhole ich meine Bitte, dass die „gelben Hefte“, die am Gymnasium Ganderkesee ja die „Zwischenstation“ der Kommunikation zwischen Eltern und Lehrkräften darstellen, regelmäßig kontrolliert werden. Als weiteres Kommunikationsmittel hat sich der Mailverkehr eingebürgert, der – das zeigt die Erfahrung – das direkte Gespräch aber nur zum Teil ersetzen kann.
Wichtig ist und bleibt, dass die Erwachsenen gemeinsam Lösungen suchen, um Schülerinnen und Schüler in schwierigen Situationen zu unterstützen, dass aber auch die Kinder und Jugendlichen in ihrer altersgemäßen Verantwortung bleiben: Daher geht es gar nicht, dass ein Elternteil zu uns in die Schule kommt, um ein anderes Kind, mit dem das eigene Kind Streit hatte, „zusammenzufalten“. Ebenso wenig zulässig ist es, wenn ein Elternteil den Anspruch vertritt, dass bei banalen Konflikten zwischen Jugendlichen, wie zum Beispiel dem gegenseitigen Wegnehmen von Stiften, Herr Knölke für Klärung sorgen soll: Damit wird nicht nur die Arbeitszeit von Herrn Knölke missbraucht, sondern zugleich die Problemlösefähigkeit der Jugendlichen unterschätzt – eine kluge Mutter sagte mir mal „wenn die Erwachsenen eingreifen, wird es gefährlich, die Jugendlichen kriegen das hin“. Aber klar, es gibt Fälle, in denen die Jugendlichen es eben nicht mehr hinkriegen und genau dafür brauchen wir Herrn Knölke!

3. Projekttage
Auch in diesem Jahr wird bei uns der Projektunterricht wieder konzentriert am Ende des Schuljahres stattfinden, nämlich vom 12. bis zum 14. Juni 2019. Da die verschiedenen Projekte jahrgangsübergreifend angeboten werden, benötigen wir ein bisschen organisatorischen Vorlauf. Daher sollen die Projektwahlen bereits ab dem 6. Mai beginnen. Und damit es dann am 12. Juni gleich im Projekt losgehen kann, findet die letzte reguläre Stunde vor dem Projekttagen am Freitag, dem 07.06. (6. Stunde) auch schon in den Projektgruppen statt.
Ausdrücklich hervorheben möchte ich, dass unsere Schülervertretung sich sehr engagiert in die Vorbereitung eingebracht hat: Von ihr stammt das Rahmenthema „Be the change – die Zukunft sind wir“, das einerseits Freiraum für eine bunte Vielfalt bietet, andererseits das Engagement bündelt. Damit verbunden ist auch die „Präsentation mit schulfestähnlichem Charakter“, die die Gesamtkonferenz auf Vorschlag der SV beschlossen hat: Eine zentrale Getränkeversorgung wie beim Schulfest anlässlich des Schulgeburtstages soll es zwar nicht geben, aber die Präsentation der Projektergebnisse soll so organisiert werden, dass man gerne zwischen verschiedenen Ständen flaniert, und es wird sicherlich auch Projektergebnisse geben, die verkostet werden können!
Damit möglichst viele Besucher kommen können, haben wir für die Präsentation am Freitag, dem 14.06.2019 den Zeitrahmen von 15.00 bis 18.00 Uhr festgelegt. Damit ist verbunden, dass wir uns außerhalb des Busverkehrs bewegen; ich hoffe, dass unsere Schülerinnen und Schüler nach der langen Mittagspause nicht alleine zurückkommen, sondern viele Familienmitglieder mitbringen! Da insgesamt die Zahl der Projektunterrichtsstunden der der regulären Stunden entsprechen soll und dabei auch die Nachmittagsstunden eingerechnet werden, sollen – wie im letzten Jahr auch – jeweils einige Jahrgänge erst zur zweiten kommen oder schon nach der fünften gehen können. Erfahrungsgemäß ist die Zahl der Busse dann geringer, es wird also eng – zumindest für die, die nicht aufs Fahrrad umsteigen.

4. IT-Fragen
In diesem Bereich hat sich sehr viel getan im letzten Jahr! Vielleicht haben Ihre Kinder Ihnen schon erzählt, dass wir jetzt in sehr vielen Unterrichtsräumen Dokumentenkameras haben, mit denen sich verschiedene Gegenstände projizieren lassen und sogar „mit dem Finger an der Tafel“ schreiben lässt! Wir hoffen, dass wir schnell zu einer Vollausstattung kommen und in dem Zusammenhang beobachte etwas ich überrascht, dass unsere SV jetzt eine Kreidetafel in ihrem Raum haben möchte – retro hat eben auch seinen Reiz!
Die Frage, ob die realen bald durch digitale Schulbücher ersetzt werden sollen, wird dagegen nach wie vor kontrovers diskutiert: Dabei geht es um Fragen der Zweckentfremdung des Tablets im Unterricht z.B. für Spiele, aber auch für nicht autorisierte Filmaufnahmen; es geht um die Haftung bei Beschädigung oder Verlust der Geräte und um die Pflege der nicht-digitalen Kompetenzen, wie z.B. das eigenhändige Schreiben. Zurzeit entwickeln sich aber Lösungen, wie z.B. eine vom Land entwickelte App, die alle anderen Programme blockiert und damit sogar im Abitur den Einsatz privater Tablets als digitales Lexikon bzw., mit Hilfe einer anderen App, als Taschenrechnerersatz erlaubt.
Auf dieser Basis haben wir in verschiedenen Gremien über die Weiterentwicklung unserer IT- Nutzung nachgedacht. Bei der Gesamtkonferenz am 5. Juni werden wir den Diskussionsstand zusammenfassen und auf dieser Basis einen Zeitplan für die zunehmende Digitalisierung unserer Schule vereinbaren. Hiervon ausgehend werden wir definieren, welche technische Ausstattung wir zusätzlich benötigen – auch wenn im Moment sehr viel von Geldsummen die Rede ist, bleiben wir dabei, dass wir ausgehen von dem, was wir wirklich benötigen, um so sicherzustellen, dass das Angeschaffte dann auch wirklich eingesetzt wird. Übrigens gibt es immer mal wieder Nachfragen nach unserem W-LAN, das doch noch einige Wünsche offen lässt: Wir haben zwar mittlerweile eine sehr schnelle Verbindung bis zum Gebäude, aber die hausinterne Verkabelung drosselt uns doch gewaltig. Der Landkreis hat zugesagt, dass man, wenn der Digitalpakt beschlossen wurde, sehr schnell für eine schnelle innerschulische Technikausstattung sorgen wird.
Bei der letzten Gesamtkonferenz haben wir ein Medienkonzept verabschiedet, das damit Teil des Schulprogramms geworden ist. Wie immer ist natürlich entscheidend, was dabei herauskommt und das steht in den Anlagen: Für verschiedene Bereiche der Medienkompetenz haben die einzelnen Fächer ihre Unterrichtsbeiträge definiert. Dabei können Änderungen in diesen Bereichen durch die Fachkonferenzen vorgenommen werden, die so auf unterschiedliche Erfahrungen und sich ändernde Vorgaben reagieren können, ohne dass der „große Weg“ über Schulvorstand und Gesamtkonferenz notwendig ist. Hinzukommen wird auch das oben angesprochene Medienanschaffungskonzept. Dabei wird auch zu berücksichtigen sein, in welchem Maße Schule auf private Geräte zurückgreifen kann. Das Kultusministerium arbeitet gerade am so genannten „Bring your own device“- Erlass: Bereits ab nächstem Schuljahr soll damit geregelt werden, wie die Schülerinnen und Schüler ihre verschiedenen privaten Geräte im Unterricht nutzen können sollen. Hinter diesem Konzept steht die Einschätzung, dass das Smartphone mittlerweile zum Alltag gehört, sodass gefragt wird, ob es Sinn macht, auf Kosten der Allgemeinheit schulische „Zweitgeräte“ anzuschaffen oder ob man nicht – unter bestimmten Voraussetzungen – private Geräte einbinden kann.
Mit der Verbreitung von Smartphones haben auch Messenger-Dienste wie WhatsApp Einzug in den Alltag gehalten. Auch viele Erwachsene nutzen ja die Möglichkeit, auf diesem Wege schnell Informationen auszutauschen; dabei mache ich immer wieder die Erfahrung, dass auch kurze Nachrichten überraschend genaue Informationen über die Stimmung des Chatpartners beinhalten. Damit hängt zusammen, dass es bei WhatsApp nicht zuletzt durch die Kürze der Nachrichten leider auch immer wieder zu Missverständnissen und persönlichem Ärger kommen kann. Was sich für Erwachsene schon als schwierig erweist, wird von Jugendlichen oft genug als große persönliche Verletzung wahrgenommen. Aber zur Wahrheit gehört im Regelfall auch, dass verschiedene Chatbeiträge sich aufgeschaukelt haben, bis es am Ende zu nicht akzeptablen Beiträgen kommt. Daher möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass Sie, wenn Sie Ihrem Kind die WhatsApp-Nutzung erlauben, es begleiten. Natürlich dürfen Jugendliche einen Privatraum haben, auch bei WhatsApp; wichtig ist aber auch, dass Sie im Gespräch bleiben über das, was auf WhatsApp passiert und ggf. auch bei einer ungünstigen Entwicklung in einem Chat einbezogen werden! Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Schülerinnen und Schüler ihren Eltern ungern eine solche Situation offen legen, weil dann vermutlich auch deutlich wird, dass der eigene Beitrag kritisch beleuchtet wird und womöglich ein Handyentzug droht.
In der Vergangenheit haben sich manche Lehrkräfte in die WhatsApp-Gruppe ihrer Klasse aufnehmen lassen, um bei einer Fehlentwicklung eingreifen zu können – dies ist jetzt aus Datenschutzgründen ausdrücklich verboten.

5. Fragen aus dem Schulalltag
Bereits mehrfach habe ich berichtet, dass die Berufsorientierung am Gymnasium ausgeweitet wird: In diesem Schuljahr lag das Betriebspraktikum das erste Mal im 11. Jahrgang, in dem auch – im Rahmen einer dritten Stunde im Fach Politik / Wirtschaft – ein Unterricht zur Berufsorientierung erfolgt. Zudem ist jetzt der Zukunftstag in den Jahrgängen 5 und 6 verpflichtend, im jetzigen 9. Jahrgang erproben wir kurz nach den Osterferien mit dem „Job Shadowing“ einen besonderen Praxistag. Weitere Maßnahmen werden dazu kommen, bei der Gesamtkonferenz am 05.06. werden wir dann hoffentlich ein Berufsorientierungskonzept beschließen können.

Eine persönliche Anmerkung möchte ich dazu machen: Neulich kommentierte eine Lehrerin die verschiedenen Vorstellungen ihrer Schülerinnen und Schüler mit „in eurem Alter war ich noch nicht so weit“. Ich bin auch ein wenig erstaunt und beeindruckt davon, wie konkret die Vorstellungen relativ junger Schülerinnen und Schüler schon sind! Mit den 10. Klassen habe ich darüber gesprochen und festgestellt, dass die Berufsorientierung zwar deutlich früher einsetzt, dabei aber eher hypothetisch bleibt – auf der anderen Seite entsteht durch die Betonung der Berufsorientierung und die hieraus resultierenden Anfragen für die Jugendlichen („wie weit bist Du denn?“) manchmal mehr Stress, als der Sache gut tut – wir sollten ihnen genügend Zeit geben, um zu einer guten Entscheidung zu kommen – wobei auch dann eine Änderung immer noch möglich bleiben muss!
Beste Voraussetzung für eine große Auswahl möglicher Berufe ist das Abiturzeugnis und auf dem Weg dahin müssen Schule und Elternhaus zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die so genannten Zwischennoten hinweisen, die Ihren Kindern in der Woche ab dem 01.04.2019 mitgeteilt werden: Durch diese Informationen über die Lernerfolge und Lernschwierigkeiten Ihres Kindes schaffen wir die Grundlage für ein gemeinsames Vorgehen, dazu gehören auch im letzten Quartal wieder Förderpläne.
Noch ein Hinweis zum Entschuldigungsverfahren: Aufgrund des hohen Ranges der Schulpflicht kann nur Krankheit dazu führen, dass Sie Ihr Kind nachträglich vom Unterricht entschuldigen; um welche Krankheit es sich handelt, müssen Sie natürlich nicht dazu schreiben. Die Entschuldigung im gelben Heft muss innerhalb von 10 Schultagen nach der Rückkehr der Klassen- oder der Co-Klassenlehrkraft vorgelegt werden. Insbesondere, wenn ein Kind direkt von einem Arztbesuch kommt, kann es die Bescheinigung der Lehrkraft vorlegen, die gerade unterrichtet – auch sie kann im Klassenbuch mit ihrem Kürzel die Entschuldigung quittieren. Weitere Hinweise finden Sie auf unserer Homepage.
Ganz zum Schluss möchte ich das Ende einer Ära ankündigen: Herr Hüholt, Pächter unserer Cafeteria, hat zu den Sommerferien gekündigt! Für mich gehören Frau Hüholt, Frau Geerken und Herr Hüholt zu unserer Schule dazu, wir haben – bei aller Kritik am Süßigkeitenverkauf – immer Kompromisse gefunden, die für Schülerinnen und Schüler attraktiv genug waren, dass sie nicht in die umliegenden Läden ausschwärmen mussten, und die trotzdem das Angebot etwas begrenzt haben. Und die Atmosphäre „dort hinten“ stimmt nach wie vor, sodass ich mir wünschen würde, dass sich eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger findet!

Nun wünsche ich allen schöne Ferien und ein fröhliches Osterfest!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Renate Richter, Schulleiterin

P.S.: Wie immer: Auf Elterntaxis bitte möglichst verzichten!
P.P.S.: Nach wie vor gibt es meine offene Sprechstunde jeweils dienstags um 16.00 Uhr, in der Sie mich (am besten nach telefonischer Anmeldung) gerne besuchen kommen können!

Weitere Informationen unter www.gymnasium-ganderkesee.de

Unseren Kalender finden Sie auch auf der Homepage.