Elternbrief: Mitteilung zur Versetzungsgefährdung zum 30.04. – und nun?

An alle Eltern mit Kindern,
die zum 30.04. eine Mitteilung zur
Versetzungsgefährdung bekommen haben

Liebe Eltern,

mittlerweile haben unsere Schülerinnen und Schüler von allen Lehrkräften mitgeteilt bekommen, welche Noten sie zum jetzigen Zeitpunkt erhalten würden. Leider haben sich bei Ihrem Kind die Leistungen verschlechtert, sodass nach jetzigem Stand die Versetzung gefährdet ist.

Daher möchten wir Ihnen einige Hinweise geben, wie Sie realistisch, aber auch möglichst produktiv mit der Situation umgehen können.

Schlechte Noten drücken auf das Selbstbewusstsein. Bei aller Konzentration auf das Thema „Versetzungsgefährdung“ ist es deshalb wichtig, dass Ihr Kind auch in seinen Stärken bestätigt wird!

Manchmal wird gefragt, ob die Note noch durch ein Referat verbessert werden kann. Grundsätzlich trifft dies zu, denn zusätzliche eigenständige Arbeiten, zum Beispiel fachliche Ausarbeitungen, Haushefte, Mappen oder die Erarbeitung von Übungsmaterial gehören als fachspezifische Leistungen zur Mitarbeit im Unterricht, die in die Bewertung eingeht. Da die Zeugniszensuren Ganzjahresnoten sind, kann aber eine gute Leistung in den letzten Wochen des Schuljahres eine konstante Minderleistung nicht ausgleichen. Zudem spiegeln schlechte Noten über den Schuljahresverlauf in der Regel Kenntnislücken bzw. mangelnde Kompetenzen in diesem Fach wider, die im nächsten Schuljahr zu Schwierigkeiten führen würden. Andererseits sind wir gehalten, bei positiver Entwicklung der Leistungen im Zweifelsfall die für die Schülerin oder den Schüler bessere Note zu erteilen – Anstrengung bis zum Ende dieses Schuljahres kann sich also sehr wohl lohnen.

Manchmal liegt ein Problem und damit auch ein Lösungsansatz darin, dass Ihr Kind sein Verhalten im Unterricht ändern sollte, hilfreich sind dann die Reflexionsbögen, die Sie über die Klassenlehrkraft erhalten können, mit denen ein Kind sein eigenes Verhalten kontrollieren kann. Resultieren die Probleme aus der mangelnden Erledigung von Hausaufgaben, können Sie unsere Hausaufgabenstunde nutzen, für die von Montag bis Donnerstag in der 7. Stunde eine Lehrkraft als Aufsicht eingesetzt ist. Dieses Angebot ist offen, d.h. mit einem Hinweis im „gelben Heft“ können Sie Ihr Kind jederzeit anmelden. Außerdem bieten wir Montag bis Donnerstag in der 8./9. Stunde den „Mini-Club“ an, in dem eine Hausaufgabenbetreuung stattfindet.

Wenn abzusehen ist, dass im Zeugnis zwei Fünfen stehen und ein Ausgleich (durch befriedigende Leistungen in zwei Ausgleichsfächern, dabei können De, En, Fr, La, Ma sich nur gegenseitig ausgleichen), nicht möglich sein wird, können Sie mit der Klassenlehrkraft über die Möglichkeit der Nachprüfung sprechen: Die Klassenkonferenz kann sie zulassen, wenn in einem der Fächer, das jetzt auf 5 steht, in den vorausgegangenen zwei Zeugnissen nicht auch schon die Note “mangelhaft” oder “ungenügend” erteilt worden ist. Voraussetzung ist außerdem, dass die Schülerin oder der Schüler das vorausgegangene Schuljahr nicht wiederholt hat und bisher keine Versetzung infolge einer Nachprüfung erfolgte.
Wenn Sie sich für eine Nachprüfung entscheiden, müssen in den Sommerferien in Eigenregie die Defizite aufgearbeitet werden. Dies wird durch eine Prüfung (schriftlich und mündlich in den letzten beiden Tagen der Sommerferien) abgeprüft.
Erfolgreich sind Nachprüfungen aller Erfahrung nach nur, wenn die Arbeitsplanung durch Erwachsene unterstützt wird. Denn der Umfang des zu Lernenden ist groß, da im Prinzip der Stoff des gesamten Schuljahres Thema der Nachprüfung sein kann und alle Kinder brauchen in den Sommerferien auch Erholung Daher ist eine gute, frühzeitige Arbeitsplanung von entscheidender Bedeutung; die Schule bietet Ihnen gerne Unterstützung an.

Auch wenn abzusehen ist, dass Ihr Kind bei uns wiederholen oder möglicherweise die Schulform wechseln wird, sollte die Zeit bis zu den Zeugnissen trotzdem produktiv gestaltet werden.
Dazu kann es gehören, dass Defizite sehr grundlegend und unabhängig von der Note angegangen werden, z.B. kann sich ein Kind in den modernen Fremdsprachen auf Verbformen spezialisieren, die es in jedem seiner Texte unterstreicht, und ggf. zu korrigieren hat; oder in Mathematik kann der Schwerpunkt auf Grundlagen wie z.B. Bruchrechnung liegen. Und vielleicht können Sie Ihr Kind dabei unterstützen, dass es den Ehrgeiz entwickelt und sich in den letzten Wochen in dem einen oder anderen Fach noch verbessert!

So kann Ihr Kind die kommenden Wochen nutzen und gleichzeitig können die Störungen, die durch demotivierte Kinder zustande kommen, verringert werden.

Für Rückfragen stehen Ihnen die Lehrkräfte Ihres Kindes gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Renate Richter                                                    Renate Kreye-Grundmann
Schulleiterin