Stipendien des Freundeskreis

Vier Schülerinnen am Gymnasium Ganderkesee erhalten Tablet-Computer

Von Niklas Golitschek

Ganderkesee. Mit ihren Arbeiten haben sie die Juroren überzeugt: Vier Schülerinnen des Gymnasiums Ganderkesee erhalten durch ein Stipendium des Freundeskreises für drei Jahre einen Tablet-Computer. Mit einer neuen Tabletklasse will die Schule ab kommendem Schuljahr digitaler werden.

Ein Stipendium für vier Schülerinnen des Gymnasiums Am Steinacker in Ganderkesee: Vanessa Feifer, Vivien Stührmann, Chiara Saul und Leandra Popken bekommen vom Freundeskreis der Schule vom kommenden Schuljahr an einen Tablet-Computer, den sie bis zum Abitur behalten dürfen.

Leihgeräte für drei Jahre

Ausgelobt hatte der Freundeskreis um Rainer Sievert das Stipendium, da es im kommenden Jahrgang elf eine Tablet-Klasse geben wird. Das Gerät müssen die Familien eigentlich selbst zahlen. „So viel Geld ist doch nicht im Digitalpakt“, merkte Schulleiterin Renate Richter bei der Übergabe am Freitag an. Nur wenn sich die Eltern das Tablet nicht leisten könnten, gebe es Leihgeräte. Die müssten dann jedoch über die Sommerferien in der Schule bleiben und dürften nur für schulische Zwecke genutzt werden.

Für die vier Stipendiatinnen fallen nun beide Regelungen weg: Für die Tablets müssen die Eltern nicht aufkommen, trotzdem dürfen sie in den drei Jahren auch privat verwendet werden. „Das Stipendium hat eine symbolisch hohe Bedeutung“, fand Richter, denn die vier hätten sich für ihre Bewerbung viel Mühe gegeben, um den Preis zu erhalten.

Wettbewerb zur Digitalisierung in der Schule

Aufgabe war, eine Arbeit über das Thema „Tablets und andere digitale Geräte im Schulalltag des Jahres 2030 – und warum ich jetzt schon ein IPad im Unterricht benutzen sollte“ zu verfassen. Vanessa Feiefer etwa beschrieb das Potenzial eines Tablets als Lernmittel. Da sie sich vorstellen könne, später einmal als Datenwissenschaftlerin zu arbeiten, sehe die Tabletklasse als „Sprungbrett für die berufliche Zukunft“. Mitschülerin Leandra Popken thematisierte die Bedeutung der digitalen Kompetenz, Vivienne Stührmann zeichnete einen Comic, wie sich Technik mit dem Schulalltag verbinden lässt, und Chiara Saul hob die Möglichkeiten hervor, die eigene Kreativität umzusetzen.

Zwar wollten der Freundeskreis-Vorsitzende Sievert und Schulleiterin Richter nicht sagen, wie viele Einsendungen es für das Stipendium gegeben hat. Sievert verriet jedoch: „Ich habe mich sehr über die Arbeiten gefreut.“ Interessant sei, dass sich in dem Wettbewerb vier junge Frauen durchgesetzt hätten. „Die kreativere Seite ist eher bei den Damen“, merkte er an.

Erleichterung im Schulalltag

Viel Erfahrungen mit Tablets haben die vier derweil noch nicht gesammelt, wie sie erzählten. „Ich bin mehr auf Smartphone und Tablet fixiert“, sagte etwa Topken. Dass sie für die kommenden drei Jahre nun eigenen Tablet erhalten, freute die vier sichtlich. „Wir sind zu Hause sechs Personen und haben einen Computer. Das war während Corona kompliziert“, merkte Feifer an.

Dabei lassen sich die ausgewählten Tablets ähnlich wie ein Laptop nutzen; alle Modelle werden mit einer Tastatur ausgeliefert. „Wir hatten schon einmal eine Tablet-Klasse, da haben wir Grenzen festgestellt und aus der Erfahrung gelernt“, sagte Schulleiterin Richter. Zwar hätten andere Schulen bereits vor dem Gymnasium Ganderkesee Tablet-Klassen fest eingeführt, sie wertete das eigene Tempo jedoch als genau richtig. „Wir beschäftigen uns gründlich damit“, hob Richter hervor. Entscheidend sei, inhaltlich hinterzukommen und durch die neue Technologie einen Mehrwert zu schaffen: „Wenn die Eltern das kaufen, ist es eine große Anschaffung. Das muss sich lohnen durch Unterrichtserfolg.“

Quelle: Delmenhorster Kreisblatt (11.07.2020)