Am 16. und 27.06.25 unternahmen die Biologie-Kurse des 12. Jahrgangs des Gymnasium Ganderkesees eine spannende Exkursion in das nahegelegenes Waldstück Bürsteler Fuhren. Ziel des Ausflugs war es, das Ökosystem Wald mit all seinen Facetten hautnah zu erleben und die im Unterricht behandelten Themen direkt vor Ort zu vertiefen. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von engagierten Waldpädagog:innen, die an den verschiedenen Stationen mit ihrem Fachwissen und ihrer Begeisterung für die Natur unterstützten.
Innerhalb von vier Stunden wurden folgende sechse Stationen jeweils in Gruppen bearbeitet:
Totholz und Zersetzungsprozesse Totholz ist alles andere als leblos – das zeigte sich eindrucksvoll an dieser Station. Die Schüler:innen erfuhren, welche zentrale Rolle abgestorbene Bäume und Äste für den Stoffkreislauf spielen. Sie beobachteten Pilze, Insekten und andere Zersetzer, die organisches Material abbauen und so die Grundlage für neue Nährstoffe schaffen.
Vegetationsaufnahme Wie vielfältig ist die Pflanzenwelt im Wald? Mit Bestimmungshilfen und Erfassungsbögen führten die Schüler:innen eine Vegetationsaufnahme durch. Dabei lernten sie typische Waldpflanzen kennen und dokumentierten deren Vorkommen. So wurde die Biodiversität des Standorts systematisch erfasst und bewertet.
Der Humus – Versorgung von „oben“ An dieser Station ging es um die oberste Schicht des Waldbodens – den Humus. Die Schüler:innen untersuchten verschiedene Humusformen, lernten deren Entstehung kennen und diskutierten die Bedeutung des Humus für das Nährstoffangebot und die Wasserspeicherung im Boden.
Der Mineralboden – Versorgung von „unten“ Im Kontrast dazu wurde der darunterliegende Mineralboden betrachtet. Die Teilnehmer:innen entnahmen Bodenproben, analysierten deren Beschaffenheit und lernten, wie aus dem Untergrund Wasser und Mineralstoffe an die Pflanzenwurzeln gelangen – ein entscheidender Faktor für das Wachstum der Waldbäume.
Strukturvielfalt und der Einfluss von Licht Wie beeinflusst Licht das Wachstum im Wald? Und wie entsteht Strukturvielfalt? Anhand von Messungen zur Lichtverfügbarkeit und Beobachtungen zur vertikalen Schichtung des Waldes erfuhren die Schüler:innen, wie unterschiedlich Lebensbedingungen je nach Lichtintensität und Standort sein können – ein Schlüssel zur Artenvielfalt.
Holzvorrat und der Kohlenstoffkreislauf Abschließend wurde der Wald als Kohlenstoffspeicher betrachtet. Die Schüler:innen ermittelten den Holzvorrat auf einer ausgewählten Fläche und setzten sich mit der Rolle des Waldes im globalen Kohlenstoffkreislauf auseinander. Dabei wurde deutlich, wie wichtig Wälder im Kampf gegen den Klimawandel sind.
Die Exkursion bot nicht nur die Möglichkeit, biologisches Wissen praxisnah zu erleben, sondern förderte auch den respektvollen Umgang mit der Natur. Viele Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt und dem Zusammenspiel der Elemente im Wald – Erkenntnisse, die im Klassenzimmer nur theoretisch vermittelt werden können.
Ein herzlicher Dank gilt den beteiligten Waldpädagog:innen, die mit viel Engagement und Geduld durch den Vormittag führten. Die Exkursion war ein voller Erfolg – nicht nur in fachlicher Hinsicht, sondern auch als gemeinsames Erlebnis in der Natur.
