Liebe Eltern,
man mag gar nicht mehr daran danken – aber vor drei Jahren begann die Corona-Zeit! Nachdem weltweit die Zahl der Infektionsfälle sehr schnell angestiegen war, überschlugen sich Anfang März 2020 die Maßnahmen: Sport- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, Grenzen wurden geschlossen, Reisen auch innerhalb Deutschlands beschränkt. Als wir am Freitag, dem 13. März 2020 Kultusminister Tonne im Livestream lauschten, fand ich die ganze Aufregung überzogen – ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet, dass nach kurzer Zeit alles wieder in den Normalzustand zurückrutschen würde. Was für ein Irrtum!
Im Gedächtnis bleiben sehr verschiedene persönliche Eindrücke; viele Erinnerungen sind mit Ängsten verbunden, mit dem Gefühl des Verlustes der alltäglichen Sicherheit und den immer wiederkehrenden Fragen, wie man sich denn nun richtig verhalten kann. Ich glaube, niemand kann von sich sagen, immer alles richtig gemacht zu haben – mit dem Wissen und den Erfahrungen von heute hat sich auch der Blick auf die damalige Situation geändert. Was uns aber damals getragen hat und was wir bewahren sollten, ist der verantwortungsbewusste Umgang auch mit schwierigen Situationen und der freundliche und respektvolle Blick auf die Mitmenschen. Das klingt vielleicht etwas pathetisch – der Blickwinkel bewährt sich aber beim Rückblick auf diese 3 Jahre, die in Ihrem Leben und dem Ihrer Kinder sehr, sehr herausfordernd waren.
Außerdem kann man hieraus eine Konsequenz ableiten, die ich einfach klug finde: Bei Infektion wird Maske getragen! Aktuell haben wir wieder viele (ganz normale) Atemwegsinfekte und als Ergebnis der Corona-Erfahrungen einerseits den Impuls zur Selbstquarantäne, um andere nicht anzustecken, andererseits aber auch das Gefühl, doch nicht bei jedem Schnupfen zuhause bleiben zu wollen: Hier kann das Tragen einer Maske wirklich hilfreich sein!
Nach diesem kleinen Rückblick schaue ich wieder nach vorne und freue mich, Ihnen die folgenden neuen Lehrkräfte vorstellen zu können: Frau Rieke Onken unterrichtet die Fächer Mathematik und Sport, Frau Judith Polley die Fächer Kunst und Mathematik, Herr Dr. Patrick Gräb ist Lehrer für Chemie und Mathematik, Herr Tim Schönberger für Englisch und Erdkunde. Außerdem haben wir mit Frau Ayah-Sarah Istambouli (Deutsch/Geschichte) eine neue Referendarin.
Ihnen allen wünsche ich einen guten Start!
Im zweiten Halbjahr liegt ja immer besonders viel an – an erster Stelle ist hier natürlich das Abitur zu nennen, das ab dem 17. April die Atmosphäre in unserer Schule bestimmen wird: Es ist ja immer eine große Aufregung in der Luft, sowohl bei den Schülerinnen und Schülern, als auch bei den Lehrkräften, die als erste die vom Niedersächsischen Kultusministerium vorgegebenen Abituraufgaben zu sehen bekommen. Auch in diesem Jahr gilt noch die Regel aus der Corona-Zeit, dass die Lehrkräfte eine Vorauswahl vornehmen können, um sicherzustellen, dass für das, was im Abitur abgeprüft wird, im Unterricht die Voraussetzungen geschaffen wurden. Ich wünsche allseits gutes Gelingen!
Wie immer findet in der Zeit des Betriebspraktikums des 9. Jahrgangs (17. bis 21.04.2023) unsere Berufsbörse für den 11. und 12. Jahrgang statt: Hierfür kommen ungefähr 40 berufstätige Menschen, die sich unserer Schule verbunden fühlen, für einen Tag zu uns und erklären unseren Schülerinnen und Schülern in jeweils einstündigen Workshops, wie ihr Berufsalltag aussieht, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind, welche Eingangsvoraussetzungen gelten und vieles andere mehr. Wir setzen bei unserer Berufsbörse bewusst darauf, „normale Berufstätige“ einzuladen und nicht professionelle „Personaler“. Wenn Sie Lust haben, im nächsten Jahr als Referentin oder Referent dabei zu sein, schreiben Sie mir gerne eine Mail!
Für das Ende dieses Schuljahres planen wir Projekttage ab Donnerstag, dem 29.06.2023. Auf Vorschlag unserer Schülervertretung stehen alle Projekte unter dem Titel „Frieden – wir sind eine Welt“. Dies wird ja meine letzte Projektwoche im Amt – ich gehe am Ende des Schuljahres in Pension. Umso mehr freut mich diese Themenwahl, denn wir bekommen im Moment sehr zu spüren, dass unsere Freiheit, unser Lebensstandard, unser Wohlergehen nicht selbstverständlich sind. Für mich persönlich ist damit verbunden, dass ich manche Probleme neu bewerte, nämlich als Ärgernisse auf einem doch erhöhten Niveau. Gleichzeitig wird mir immer wichtiger, die Werte, auf denen unser Lebensstil beruht, immer wieder bewusst in den Vordergrund zu stellen. Natürlich ist das, was jeder und jede Einzelne tun kann, „Kleinkram“ – aber das gesellschaftliche Bewusstsein für das, was wichtig und richtig ist, bildet sich ja aus vielen einzelnen Meinungen und Handlungen. Dabei ist Frieden die Zielvorstellung, die uns alle vereinigt – vorausgesetzt wird hierfür ein Menschenbild, das Wohlwollen gegenüber den einzelnen Menschen und einen hohen Stellenwert für das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt. Statt Macht und Gewalt, um für wichtig Gehaltenes durchzusetzen, geht es in unserer Gesellschaft um Überzeugung, Kompromisse und einen Ausgleich von Härten. Dieses Menschenbild und der damit verbundene Umgang mit Konfliktsituationen prägt auch den (Schul-)Alltag:
Angefangen bei der Regel, dass bei Konflikten als erstes geklärt wird, bevor es zu Schuldzuweisungen
kommt, dass Meinungen offen geäußert werden dürfen, dass bei widerstrebenden Positionen verantwortungsvolle Kompromisse angestrebt werden, die für alle möglichst gute Perspektiven eröffnen.
Das Thema „Frieden“ für unsere Projektwoche ist also sehr vielschichtig und sehr ambitioniert – ich bin schon gespannt, welche Projekte hieraus entstehen! Wichtig ist mir, dass der Projektalltag trotz der politischen und philosophischen Schwere des Themas ein bisschen sommerliche Leichte bekommt, dass die Projekte Spaß machen und dass wir schöne / interessante / anregende Ergebnisse zu sehen bekommen!
Am Schluss der Projektwoche steht am Dienstag, dem 04.07.2023 unser Schulfest: Hierzu sind Sie jetzt schon herzlich eingeladen! Mehr Informationen zu unseren Projekttagen kommen nach den Osterferien.
Bereits im letzten Elternbrief habe ich Sie über unsere Überlegungen zur Digitalisierung informiert: Zu Beginn des neuen Schuljahres wird die Gesamtkonferenz darüber entscheiden, ob im Schuljahr 2024/2025 für alle Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen die Anschaffung eines iPads verbindlich wird. Bis dahin haben wir weiterhin eine Tabletklasse im 11. Jahrgang, für die man sich anmelden kann, und für die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen die Option, dass sie, nach Vorgabe der jeweiligen Lehrkraft, ihr privates iPad im Unterricht nutzen dürfen.
So weit verbreitet und so verständlich der Ruf nach mehr Digitalisierung ist, so gut überlegt muss der schulische Umgang mit diesem Thema sein. Bereits jetzt arbeiten wir ja mit den vielen digitalen Geräten, die in der Schule verfügbar sind. Dazu gehört auch, dass wir unser Methodenkonzept dahingehend verändert haben, dass Kompetenzen wie der Umgang mit Textverarbeitungssystemen und die freie Internetrecherche früher, nämlich in Jahrgang 5 bzw. 6 eingeführt und dann mit Übungsphasen in verschiedenen Fächern verbunden werden. Im Jahrgang 7 bleibt die Einführung in eine digitale Präsentation sowie die Erstellung eines Handouts und die nicht-digitale Kompetenz der mündlichen Präsentation.
Heiß diskutiert wird zurzeit die Auswirkung der neuen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) auf Schule: Mittlerweile kann man sich z.B. von ChatGPT Hausaufgaben, Referate etc. zu jedem beliebigen Thema schreiben lassen. Für die Lehrkraft, die das Arbeitsprodukt bewerten soll, ist kaum erkennbar, ob es sich um eine eigenständige Leistung handelt oder nicht. Bisher konnte man in fraglichen Fällen Textabschnitte in eine Suchmaschine eingeben und bekam, bei wörtlichen Übernahmen, die Quelle im Internet genannt. Das geht bei KI nun nicht mehr, denn jeder von einer KI erstellte Text ist individuell. Es bleibt also nur die Möglichkeit, mit der Schülerin / dem Schüler ein Fachgespräch über die schriftliche Hausarbeit durchzuführen – dabei erkennt man in der Regel relativ schnell, ob es sich um einen eigenen „selbst erdachten“ Text, oder um eine Übernahme handelt.
Mittlerweile wird KI auch im Unterricht bemüht, indem Unterrichtsfragen eingegeben und die von KI erstellten Antworten ins Unterrichtsgespräch eingebracht werden. Das geht mit dem Smartphone, aber noch besser natürlich mit dem iPad, das ja als Schulbuchträger und Schreibgerät im Unterricht dauerhaft in Betrieb ist. Je nach Unterrichtssituation kann ein solcher KI-Beitrag mehr oder weniger sinnvoll sein – aber wir werden damit umgehen müssen und vermutlich dazu kommen, dass die iPads in einzelnen Unterrichtsphasen weggelegt werden und – ganz konservativ – selbst gedacht und mit der Hand geschrieben werden muss.
Viele spannende Fragen liegen also vor uns, die gut überlegt werden müssen, ohne aber den Grundsatz infrage zu stellen: Auch Schule wird zunehmend digital und das bietet viele neue Chancen!
Auch dies ist Teil unseres Alltags: Seit vielen Jahren werden unsere Räumlichkeiten saniert. Damit ist verbunden, dass Räume nicht zur Verfügung stehen, aktuell im D- und E-Trakt. Besonders für die Fachgruppe Musik ist es sehr schön, dass ein Ende der Maßnahmen in Sicht ist, denn in den letzten Monaten stand nur ein einziger Musikraum zur Verfügung – nach den Osterferien sind es hoffentlich wieder drei und zudem wird unser großzügiger Schulträger die Instrumentenausstattung deutlich verbessern!
Ganz besonders freuen wir uns auch auf unser neues Selbstlernzentrum, das ruhige Arbeitsplätze in guter Atmosphäre bieten wird. Wie bei allen Gestaltungsfragen haben wir uns auch hier bemüht, durch die Ausstattung für eine gute Lernatmosphäre zu sorgen und gleichzeitig so pragmatisch vorzugehen, dass die Neueinrichtungen richtig gut funktionieren. Hoffen wir, dass uns das auch hier gelungen ist!
Nicht so gut läuft leider die Bauunterhaltung: Für Sommer 2022 war der Austausch des alten und beschädigten Fußbodens im F-Trakt zumindest für den am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Bereich des Treppenhauses angekündigt. Geklappt hat dies aber nur für das erste und zweite Obergeschoss, erstaunlicherweise nicht für das Treppenhaus im Erdgeschoss, das am stärksten mitgenommen ist. Ein schnelles „Nacharbeiten“ hat es nicht gegeben, immer noch haben wir im Erdgeschoss den alten und beschädigten Boden. Auf meine Nachfrage im Januar 2023, welche Bauunterhaltungsmaßnahmen für 2023 geplant sind, habe ich eine inhaltlich sehr vage Rückmeldung mit der zeitlichen Perspektive „Herbstferien 2023“ bekommen; weitere Informationen zum Planungsstand erhalte ich als Schulleiterin nicht.
Gespannt sind wir auch, wann es zu einer Photovoltaikanlage auf unserem Schuldach kommt: Im Gespräch war sie schon bei der Planung unseres G-Traktes, angekündigt ist jetzt, dass wir Ende dieses Schuljahres über einen konkreten Planungsstand informiert werden.
Auch dies ist wichtig:
Immer wieder bin ich beeindruckt, wie ehrlich unsere Schülerinnen und Schüler sind: Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendjemand etwas Gefundenes im Sekretariat abgibt! Dabei handelt es sich oft um wertvolle Dinge, die dem unglücklichen Verlierer zurückgegeben werden können. Einen Finderlohn haben wir in der Schule nicht, unser Umgang mit dem Thema orientiert sich am Prinzip der Gegenseitigkeit.
Schwieriger ist es bei Bargeld – auch das wird abgegeben, aber nicht immer melden sich Verlierer. In einem solchen Fall ordnen wir das Geld einem unserer Spendenziele zu, z.B. „Schüler helfen Schülern“, der Ukraine-Hilfe oder einem anderen guten Zweck. Die Person, die das Geld gefunden hat, darf dann Einfluss nehmen auf das Spendenziel.
Auch in diesem Jahr kauft unser Freundeskreis CAS-Taschenrechner (ClassPads II) für in der Regel 80 € zurück, die dann den Schülerinnen und Schülern des neuen 7. Jahrgangs zur Verfügung gestellt werden. Für den Abiturjahrgang organisieren wir einen Verkauf gegen Barzahlung; nach wie vor können einzelne Rechner mit dem ausgefüllten Formblatt (https://gymnasium-ganderkesee.de/downloads/VerkaufTR.pdf) im Sekretariat abgegeben werden.
Nun geht es erst einmal in die Osterferien, ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und schöne Ostertage!
Herzliche Grüße
Renate Richter
P.S.: Weil das Thema in der Gesamtkonferenz aufkam, haben Frau Bröseke und ich weiter recherchiert und herausgefunden, dass die zunehmende Kurzsichtigkeit in vielen Ländern vor allem auf einen Mangel an Tageslicht zurückgeführt wird. Daher möchte ich alle besonders herzlich auffordern, die Frühlingsluft möglichst ausgiebig (empfohlen sind mindestens 2 Stunden täglich) im Freien wahrzunehmen!
P.P.S.: Auf der folgenden Seite kommt wie immer unser schulischer Terminkalender. Besonders hinweisen möchte ich auf Mittwoch, den 24. Mai: An diesem Tag ist aufgrund der Abiturprüfungen unterrichtsfrei!
P.P.P.S.: Wir werden im Sekretariat eine Umbesetzung haben, die vermutlich die Erreichbarkeit beeinträchtigen wird. Ich bitte um Verständnis, dass Frau Mester dies nicht komplett wird abfangen können! Aber vielleicht bekommen wir ja noch Unterstützung vom Landkreis