Am Montag, den 27. Januar 2025, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, besuchte Ivar Buterfas-Frankenthal mit seiner Frau die Gemeinde Ganderkesee und gab einen eindrucksvollen Einblick in seine Erlebnisse während des Zeit des Nationalsozialismus, sein Leben nach der Befreiung Deutschlands und der Gründung der Bundesrepublik sowie seine Arbeit im Bereich der Erinnerungskultur. In der zweistündigen Veranstaltung in der Sporthalle des Gymnasiums mit ca. 800 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums und der Oberschulen sowie weiteren geladenen Gästen erzählte Herr Buterfas-Frankenthal aus seinem Lebens und beantwortete anschließend noch die Fragen vieler Schülerinnen und Schüler.
Zur Person: Ivar Buterfas-Frankenthal wurde 1933 als Sohn eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter geboren und wuchs in Hamburg auf. Als sogenannter „Halbjude“ war er ständigen Schikanen ausgesetzt, ein regulärer Schulbesuch war ihm nicht möglich. Im Krieg musste er sich mit seiner Familie unter schlimmsten Bedingungen verstecken, um nicht im Konzentrationslager zu landen. Auch nach 1945 wurde er von in ihren Ämtern verbliebenen Beamten drangsaliert: So erlangte er seine deutsche Staatsbürgerschaft, die ihm von den Nazis entzogen worden war, erst Mitte der 1960er-Jahre wieder zurück. Dennoch schaffte er es, sich Schritt für Schritt „von ganz, ganz unten“ (so auch der Titel seines Buches) herauszuarbeiten und schließlich als Unternehmer erfolgreich zu werden.